Der Wunsch vieler Tiroler ist ein Haus im Grünen, mit eigenem Garten. Und natürlich auch eine schön gepflasterte Einfahrt 😉 die Einfahrt ist ja die Visitenkarte des Hauses. Der Pflasterweg die Ader, die sich durch den Garten zieht. Und manche sagen, die Terrasse das Filetstück des Gartens. 😉 Nein, nein hier geht es nicht ums Essen. Sondern um gepflasterte Wege im Garten. Diese geben dem Garten Struktur und bestimmen die räumliche Gestaltung. Wir verraten Ihnen, welche Vor- und Nachteile Naturstein, Beton und Klinkersteine haben. Besonders im Gebirge wie in Tirol, wo es viel Niederschlag gibt, sollte man über die Steine genau Bescheid wissen, um Moosbildung zu vermeiden.
Welche Steine Sie für ihren Garten möchten, hängt davon ab, welchem Einsatzzweck sie genügen sollen, welches Muster Sie sich wünschen und von Ihrem Budget und von der Lage Ihres Hauses. Sind Sie im Mittelgebirge zu Hause, liegt ihr Haus nordseitig oder südseitig, im sonnigen Unterland in Tirol oder eher im Schatten im Tiroler Oberland?
- Natursteine: Natursteine sind robust, vielseitig und einfach zeitlos schön. Am häufigsten verwendet wird Granit. Schon seit Jahrhunderten wird dieser Stein in unseren Breitengraden zum Pflastern genutzt. Die Vorteile liegen auf der Hand: Er ist besonders hart, langlebig, strapazierfähig, pflegeleicht und sieht gut aus. Gleichzeitig gibt es den Granit in verschiedenen Farbschattierungen: grau, gelb, rot und anthrazit. Die Steine sind allerdings unregelmäßig geschnitten. Dies kann das Verlegen etwas schwierig gestalten. Außerdem wird die Oberfläche nicht ganz eben. Wer lieber einen glatteren Weg wünscht, sollte eher zu Sandstein, Porphyr und Basalt greifen. Diese verfügen über gute Spalteigenschaften. Der Effekt: Die Oberfläche wird ebener. Der Nachteil von Sandstein ist, dass er nicht so robust wie Granit, Prophyr oder Basalt ist.
Liegt Sandstein im Dunkeln, kann er vermoosen. Dadurch wird die Stelle rutschig. Außerdem ist das Pflaster bei überfrierender Nässe glatt. Das ist besonders hier in Tirol mit strengen Wintern ein Problem! Eine natürliche Rutschbremse können Fugen bilden. Von daher ist es sinnvoll möglichst kleine Steine zu wählen. Ein Mosaikpflaster bietet bei Eis und Schnee sicheren Halt. Gerade in Innsbruck und Umgebung, wo die Winter sehr kalt werden können, sollte man deshalb darauf Acht geben. Für alle Natursteine gilt: Sie sind relativ teuer, weil Abbau und Aufbereitung sehr aufwendig sind.
- Beton: Betonsteine werden industriell hergestellt. Dazu wird flüssiger Beton gefärbt und in eine Form gegossen. Von daher gibt es Beton in jeglicher Farbe, Form, Größe und sind maß genau. Da die Steine in großen Mengen produziert werden, ist das Material relativ günstig und hat keine Lieferschwierigkeiten. All diese Eigenschaften machen Betonsteine extrem vielseitig. Oft sind die Betonsteine versiegelt, sodass kein Wasser durchsickert. Doch immer mehr Hersteller bieten auch Betonplatten an, die das Regenwasser durchlassen. Möglich macht diese eine poröse Oberfläche. Dadurch sind die Steine besonders rutschfest. Von daher eigenen sich die Betonsteine besonders für ein Einfahrten.
Allerdings kann es bei viel Schnee kritisch werden. In schneereichen Gegenden wie im Tiroler Unterland sollte man sich deshalb gut überlegen, ob man sich für diese Gesteinsart entscheidet. Ebenfalls zu bedenken ist: Durch die industrielle Herstellung ist die Unterseite sehr glatt. Bei starken Belastungen kann es sein, dass die Steine wandern. Dies lässt sich aber durch spezielle Randsteine verhindern.
- Klinkersteine: Klinkerpflaster wird ebenfalls industriell produziert. Hierbei handelt es sich um Pflastersteine aus Ton. Diese werden bei 1200 Grad Celsius gebrannt. Dabei schließen sich die Poren und die Pflastersteine können im Gegensatz zu Backsteinen kein Wasser mehr aufnehmen. So werden sie frostfest und äußerst widerstandsfähig. Klopft man gegen die Klinker, ertönt ein heller klirrender Ton. Auch diese Steine werden, wie Granit, schon seit Jahrhunderten genutzt. Meistens sind die Steine rot. Durch verschiedene mineralische Stoffe sind neben dem klassischen Rot auch ockergelbe, bläulich graue und violette Farbvarianten möglich. Wer also einen kräftigen Farbakzent in seinem Garten oder seiner Zufahrt möchte, hat hier eine große Auswahl. Zwar werden Klinker auch in Formen gegossen, allerdings kann es zu leichten Fertigungstoleranzen kommen. Das bedeutet, dass Klinkersteine nicht immer alle die exakten Maße haben. Von daher kann man sie nicht fugenlos verlegen.
Auch die Formvielfalt ist eingeschränkt. Es gibt rechteckige und quadratische Klinkerplatten oder Klinker im Mosaikpflaster-Format. Nachteil von diesen Pflastersteinen ist, dass sie genau wie Betonsteine zum Verrutschen neigen wenn sie keine Randbefestigung haben. Außerdem ist ihre Oberfläche sehr glatt. Einfache Klinkersteine sind schon recht günstig pro Quadratmeter. Will man aber eine besondere Farbe, sind diese deutlich teurer.
Fazit: Für einen gelungenen Garten ist die Wahl der richtigen Pflastersteine genau so wichtig wie die Wahl der Pflanzen. Es gibt unendlich viele verschiedene Modelle aus Betonstein, Klinker und Naturstein. Jedes Material hat seine Vor- und Nachteile. Die Wahl kann Hobbygärtnern daher oft schwer fallen. Deshalb noch ein letzter Tipp zum Schluss: Greifen Sie nicht zu tief in die Farbpalette. Daran diese kann dann im Frühjahr mit den Blumen konkurrieren.