Der Tiroler Garten erwacht aus seinem Winterschlaf

Der Frühling kommt. Bild: verena-timtschenko - pixabay

Während in den Tiroler Bergen noch Schnee liegt, macht sich in den Tälern schon der Frühling bemerkbar. Schneeglöckchen, Krokusse und Narzissen strecken ihre bunten Köpfe aus der Erde. Spätestens jetzt müssen Hobbygärtner aktiv werden. Wir geben fünf Tipps zum Start in die Gartensaison. Mit dem Schmelzen des Schnees wird auch schnell sichtbar, welche Ödlandschaft der Winter in den heimischen Garten im Tiroler Oberland hinterlassen hat. Aber diesen Kampf verliert die triste Jahreszeit. Versprochen!

Frühjahrsputz im Garten

Frühjahr im Garten
Liegt auf dem Rasen noch Laub, sollte das spätestens im Frühjahr entfernt werden, sonst drohen faulige Stellen. Bild: peggychaucair – pixabay.com

Die Gartensaison startet mit einem Frühjahrsputz. Laub sollte vom Rasen oder den Blumenbeeten entfernt werden, da es darunter Schimmeln kann. Auch im Garten steht vor allen anderen Arbeiten erstmal das Aufräumen und Reinigen der Rasenfläche und der Blumen- und Gemüsebeete. Pflanzenreste und Laub sollte zunächst entsorgt werden. Ansonsten können sich faulige Stellen bilden und den Boden versauern. Besonders der Rasen leidet sehr unter der modernden Laubschicht. Braune, graue und gelbe Flecken zeugen davon. Besonders dichte und schwere Böden sollten umgegraben werden, sofern dies nicht bereits im Herbst geschehen ist. Hat es im vergangenen Herbst viel geregnet, ist es ratsam, dem Boden etwas Kalk hinzufügen. Gartenkalk versorgt Pflanzen mit lebenswichtigem Calcium und ist daran beteiligt, Nährstoffe im Boden für Pflanzen verfügbar zu machen. Gleichzeitig wird der pH-Wert im Boden angehoben, um einer Übersäuerung vorzubeugen. Aber Vorsicht: Nur an Stellen mit Pflanzen verteilen, die einen sauren Boden mögen. Rhododendren und Hortensien, aber auch Beerenobst sind keine Fans von gekalkten Böden. Stauden dagegen brauchen eine andere Pflege. Hobbygärtner düngen diese mit Kompost und Hornmehl. Sobald der Boden aufgewärmt ist, kann organisches Material in den Boden eingearbeitet werden. Etwa eine Woche später können die ersten Pflanzungen erfolgen.

Rasen Raum zum Atmen geben 

Der Rasen leidet im Winter immer sehr. Ab März braucht die Grünfläche daher viel Pflege – mähen, vertikutieren, düngen, säen. Bild: Counselling – pixabay

Die geliebte Grünfläche braucht im Frühjahr dringend eine Kur. Der Rasen wird mit einem Vertikutierer durch gekämmt und von eventuellen Moos und trockenen Grasresten befreit. Wichtig beim Vertikutieren: Nicht zu tief in den Boden eindringen, sonst werden die Rasenwurzeln beschädigt. Ein guter Zeitpunkt für diese Arbeiten ist während einer Trockenperiode. Die Erdoberfläche ist dann trocken. Liegen auf dem Gras Steine oder durchdringen die Grünfläche größere Wurzeln, sollten diese entfernt werden. Damit der Rasen wieder schön grün wird, braucht er eine Kur: Laub entfernen, vertikutieren, düngen, aussäen und mähen. Der Rasen sieht jetzt erstmal richtig ramponiert aus. Das macht nichts – nach einer kurzen Auszeit erholt sich die Grünfläche schnell. Dafür sorgt auch die richtige Düngung, die im nächsten Schritt ansteht. Dadurch erhält das Gras wichtige Nährstoffe zurück. Kahle Stellen werden mit einer neuen Aussaat aufgefüllt. Wenn der Rasen etwa eine höhe von fünf Zentimetern hat, kann das erste Mal gemäht werden. Regelmäßiges Gießen, Düngen und Mähen werden den Rasen den ganzen Sommer über grün halten.

Der richtige Schnitt

Obstbäume sollte man regelmäßig zuschneiden. Das steigert den Ertrag der Ernte. Bild: MireXa – pixabay.com

Der Baumschnitt ist ein wichtiger Baustein für die Pflege von Obstbäumen, Stauden und Sträuchern. Das Zuschneiden fördert einen besseren und schöneren Wuchs und bei Obstbäumen erhöht es den Ertrag bei der Ernte. Welche Jahreszeit aber ideal ist, hängt von der jeweiligen Baumart ab. Prinzipiell eignet sich der Winter für den Baumschnitt – vor allem bei Laubbäumen. Apfel- und Birnbäume sollte man am besten im Herbst (nach der letzten Ernte) oder im Winter schneiden. Für Steinobstbäume wie Kirsche, Aprikose und Pfirsich ist der optimale Schnittmonat Juli bis September.Hat man das versäumt, hat man im Frühjahr noch eine zweite Chance. Bis Mitte März kann man sommerblühende Gehölze noch schneiden. Dabei entfernt man die abgestorbenen Pflanzenteile und stutzt die Triebe. Das verbessert den Austrieb der Obstbäume. Auch Hecken und Sträucher sollte man jetzt zurückschneiden. Abgestorbene Triebe kann man sorglos entfernen. Aber Achtung: Solange es noch Frost gibt, sollte man darauf verzichten. Gemüsepflanzen vorziehen. Im Frühjahr können Radieschen ausgesät werden. Sie sind robust. Ein paar Frostnächte macht ihnen nichts aus.

Ab Anfang März kann das erste Gemüse ausgesät werden. Der Gartenfreund sollte dabei auf robustes Gemüse wie Karotten, Radieschen, Blattsalate, Spinat und Erbsen setzen. Vereinzelt auftretender Bodenfrost macht diesen Pflanzen nichts aus. Gemüsesorten mit langer Kulturzeit, wie Tomaten, Sellerie, Paprika oder Kohlrabi sollten zunächst im Haus vorgezogen werden. Ins Freilandbeet kann man die Pflänzchen setzen, sobald es frostfrei bleibt – also Ende April oder Anfang Mai.

Kübelgarten aus Dornröschenschlaf erwecken

Hortensien dürfen jetzt wieder Sonne tanken – vorerst aber nur am Fenster oder im Wintergarten. Bild: congerdesign – pixabay.com

Kaum eine Pflanze wird sich mehr über den Frühlingsbeginn freuen wie eine Kübelpflanze. Im Winter sind die Kübelpflanzen aus dem Garten oder vom Balkon ins Haus gezogen (oft in den Keller), damit sie nicht erfrieren. Jetzt können die Pflanzen langsam wieder umziehen. Zunächst erstmal an ein Fenster, in ein Gewächshaus oder in einen Wintergarten, wo die Pflanze mehr Licht abbekommt.  Geranien, Hibiskus und Fuchsien können im Wintergarten ungestört austreiben. Kranke und welke Triebe und Laub können entfernt werden. Gönnen Sie den Kübelpflanzen auch einen größeren Topf mit frischer Erde und etwas Dünger. Ist es tagsüber im Freien schon einigermaßen warm, so können robustere Pflanzen wie Oleander oder Olivenbaum schon raus. Solange aber Nachtfröste nicht ausgeschlossen werden können, sollte man diese Pflanzen nachts mit einem Vlies zum Schutz umwickeln.