Dachgärten sind eine grüne Ruheoase – so stellen es sich die meisten Menschen vor. Muss aber gar nicht sein – es kann genauso ein Kräutergarten, ein Spielplatz oder die perfekt Partylocation sein. Ein Dachgarten bietet Platz und Raum. Aber nicht immer geht es um Nutzfläche und Vergnügen. Dächer werden auch begrünt ohne ersichtlichen Nutzen: Extensiv begrünte Dächer, macht das auch Sinn? Warum sollte man sein Dach begrünen, wenn dieses nicht nutzbar ist?
Gerade hier im Tiroler Unterland begrünen wir viele Dächer. Warum man sich das durchaus überlegen sollte erklären wir dir hier 😉
Schilfdach, Torfdach, Strohdach
Begrünte Dächer gibt es seit Jahrhunderten. Und was so viel Tradition hat muss doch auch einen Sinn machen! Ureinwohner Skandinaviens und Nordamerikas ihre Hütten und Häuser mit Birkenrinde auf dem Dach ab, und legten noch eine Schicht Erde darauf. Warum? Die Dächer würden bald Grünflache sein und bewachsen. Und das macht das Haus dicht! Dicht gegen Kälte und Hitze und außerdem waren diese Dächer auch länger haltbar als unbewachsene Dächer.
Schön, aber gilt das auch heute noch bei moderner Bauweise?
Dachbegrünung verbessert das Raumklima
Auch heute noch tragen bewachsene und begrünte Dächer dazu bei zu isolieren und das Raumklima zu verbessern. Wer unter einem begrünten Dach wohnt, kann sich wo nötig sogar eine Klimaanlage sparen. Zudem trägt sie auch zur Lärmminderung bei.
Der Wasserspeicher am Dach
Begrünte Dächer saugen einen Großteil der Niederschläge wie ein Schwamm auf und speichern sie. Auch wenn die Substratstärke nicht besonders hoch ist, kann sie im Laufe eines Jahres einige Hundert Liter Wasser pro Quadratmeter aufnehmen. Das wirkt sich natürlich positiv auf die Höhe der Kanalanschlussgebühren aus.
Dachbegrünung ist Fassadenschutz
Viele Hauseigentümer befürchten, dass Bepflanzungen ihrem Dach schaden können. Doch wenn sie fachmännisch ausgeführt werden, ist das Gegenteil der Fall: Eine Dachbegrünung schützt das Dach vor UV-Strahlung, Hagel und Luftschadstoffen – das sind die Hauptfaktoren für Risse und undichte Stellen im Dach. Kiesdächer ohne Grün müssen oft nach 15 bis 20 Jahren saniert werden. Die Lebensdauer eines Flachdaches durch die Begrünung verlängert sich um mindestens 50 Prozent. Denn die Dachbegrünung schützt vor Temperaturschwankungen, Hagelschlag und aggressiven Abwässern. Auch Temperaturschwankungen werden drastisch reduziert. Dadurch erhöht sich die „Lebensdauer“ des Daches und die Bewohner sparen Reparaturkosten. Außerdem kommen wegen der geringeren Temperaturschwankungen Spannungseinrisse weniger oft vor. Die Gebäudesubstanz wird geschont.
Einen Dachgarten anlegen
Dachgärten werden nur dann Schäden verursachen, wenn sie nicht so angelegt werden, wie es die Richtlinien verlangen. Für kleinere Vorhaben wie die Begrünung des Geräteschuppens reicht es vielleicht, sich in die Materie einzulesen. Bei größeren Projekten hingegen empfiehlt es sich, einen Profi zu beauftragen.Wir raten in diesem Fall einen Experten zu Rate zu ziehen, um mögliche Probleme wie Staunässe oder Wurzelschäden auszuschließen.
Damit von der Dachbelastung bis zum Schutz vor Wurzeln und Feuchtigkeit alles stimmt, gibt es seit vielen Jahren Richtlinien für die Dachbegrünung, die immer auf dem neusten Forschungsstand gehalten werden. Spezialisierte Anbieter, von Dachdeckern und Gärtnern bis hin zu Landschaftsarchitekten, haben sich auf der Plattform Gründächerzusammengeschlossen. Die Firma Gartenbau und Landschaftsgärtner Hussl vertraut da schon seit vielen Jahren Experten, die sich mit Dachbegrünungen auskennen. Gemeinsam haben wir schon viele Dächer in eine grüne Oase verwandelt.
Die Pflege eines Dachgartens
Da die Aufbaudecke nicht so hoch sein muss wie bei einem intensiv begrünten Dach – in der Regel genügen 8 bis 15 cm – ist diese Art der Dachbegrünung die kostengünstigere Variante. Extensive Dachbegrünungen ist wesentlich pflegeleichter oder kommen sogar ohne menschliche Eingriffe aus. Extensive Begrünungen benötigen nur einen niedrigen Schichtaufbau von ca 8-15 cm. Dadurch kommt wesentlich weniger Gewicht zusammen als bei der intensiven Dachbegrünung und stellt damit nur geringe Anforderungen an die Statik des Gebäudes. Es gedeihen dort nur sogenannte „Hungerkünstler“ wie Gräser, Sedum und Kräuter. Dafür sind sie dementsprechend pflegeleicht: Sie müssen nur gedüngt und gejätet werden.Die Pflanzen (Gräser, Moose und wasserspeichernde Pflanzen) überstehen auch längere Trockenperioden, brauchen keinen Dünger und dank flacher Wurzeln keine dicke Erdschicht. Auch geneigte Dachflächen (bis circa 35 Grad) lassen sich auf diese Weise begrünen.
Blickfang
Im Jahreslauf verleiht diese Art der Dachgestaltung dem Haus ein wechselndes Aussehen und bietet damit immer wieder aufs Neue einen schönen Anblick.